Gesellen des Satan

Graf Achim von Rothstein und Baron Adam von Alteneck führen ein strenges Regiment in ihrem Herrschaftsgebiet im nördlichen Böhmen, an der Grenze zur sächsischen Oberlausitz. Die beiden engen Freunde dienten im Napoleonischen Krieg in der selben Kompanie, und unter den Bewohnern des kleinen Ortes Rense heißt es über die von Standesdünkel, Hochmut und Arroganz geprägten Adeligen, sie seien sich in ihren Neigungen ähnlich wie Zwillingsbrüder. Doch die Zeiten ändern sich. Während Graf und Baron gewohnt sind, Menschen wie Untertanen zu behandeln, von denen absoluter Gehorsam zu erwarten ist, beginnen die Einwohner von Rense aufzubegehren gegen die willkürliche, nicht selten gar grausame Herrschaft. Als der unschuldige Caspar Spät wegen einer lange zurückliegenden Brandstiftung hingerichtet werden soll, formiert sich Widerstand. Der zivile Ungehorsam ist der Auftakt zu Enthüllungen, in deren Verlauf die örtliche Aristokratie mit ihren eigenen Sünden und Verfehlungen konfrontiert wird. Der Schriftsteller, Philologe und Jurist Ernst Willkomm veröffentlichte viele seiner Geschichten ursprünglich in der beliebten Zeitschrift „Die Gartenlaube“, die als erstes großes Massenblatt Deutschlands gilt und bis ins 20. Jahrhundert hinein in keinem Haushalt fehlen durfte, in dem gerne gelesen wurde. Überarbeitete Fassung mit zusätzlichen Anmerkungen.